WALTER WEGNER SUCHT DEN WEG NACH HAUSE ZU SEINER FRAU GERTRUD
80 x 50 cm
Sprühlack, Acrylfarbe und drei Schablonen auf Leinwand.
2023
Original Artwork
 
Walter Wegner und seine Frau Getrud
 
Die Bilder mit dem Ehepaar Walter und Getrud beschäftigen sich mit dem Alter und vor allem mit Demenz. Walter Wegner ist an Demenz erkrankt und sucht seinen Weg nach Hause zu seiner Frau Gertrud. Er irrt mit seinem Stock und seiner Pfeife durch Berlin umher und wurde sogar schon in Prag und am Gardasee gesichtet. An vielen Wänden taucht er als Sprühschablone oder als Paste-Up auf.
Seine Frau Gertrud sucht ihren Mann, vergisst jedoch ihre Suche zwischendurch und geht zum Arzt oder erledigt ihre Einkäufe. 
Nur einmal waren sie 2020 in einer Ausstellung in der Galerie Vinogradov in Berlin wiedervereint, sind aber aneinander vorbeigelaufen und suchen sich weiter. In der Urbanica Gallery in Flensburg sind sie endlich wieder beisammen.
Walters Pfeife ist mittlerweile ausgegangen, also gebt ihm bitte etwas Tabak, falls ihr ihn trefft und helft ihm dabei, seinen Weg zu seiner Frau Gertrud zu finden.
In Deutschland sind knapp 1,8 Millionen Menschen an Demenz erkrankt und es betrifft fast doppelt so viele Frauen wie Männer (Beispiel der Altersgruppe 65+: Männer ca. 620.000, Frauen 1.200.000).
Lacuna arbeitete mehrere Jahre in der Altenpflege und zum Schluss auf einer Demenzstation. Er hat die Arbeit aus gesundheitlichen und ethischen Gründen aufgeben müssen, weil er es nicht mehr verantworten konnte, in den wirtschaftlich betriebenen Heimen die pflegerische Tätigkeit durchzuführen. Durch Personalmangel und den Mangel an Pflegematerialien sind Altenheime zu Abfertigungsanlagen verkommen, bei denen der Mensch leider nur noch wenig zählt. Es ist ein bezeichnender Zustand unserer Gesellschaft, wenn wir sehen, wie wir alte Menschen behandeln, sie in Altenheime verfrachten, wo sie zum Teil nur sehr wenig besucht werden und sie dort nach einem langen Leben oft nur wenig Beschäftigung haben, kaum auf ihre körperlichen und psychischen Probleme eingegangen wird und sie einen recht trostlosen Lebensabend verbringen müssen.